Vor- & Nachsorge

Venenbewusste Lebensführung

Nachsorge = Vorsorge. Bei einer Venen-OP können im Normalfall nur die erkrankten Venen behandelt werden. Um die Ursache dahinter zu beheben und weitere Krampfadern zu vermeiden, ist eine venenbewusste Lebensführung entscheidend.

3 gute L: Lieber Laufen und Liegen
3 schlechte S: Statt Sitzen und Stehen

Wichtig für die Venengesundheit – vor und auch nach der Behandlung – ist ein Lebensstil, der die Durchblutung unterstützt. Mit kleinen Verhaltensänderungen lässt sich oft viel erreichen. Sitzen und Stehen schadet, weil keine Muskeltätigkeit stattfindet, die das Blut aus den Beinen hinauf zum Herzen befördert. In dieser Haltung drückt die Schwerkraft das Blut besonders stark in den unteren Beinbereich. Laufen und Liegen entlastet das Venensystem: Beim Gehen ist die Beinmuskulatur aktiv und beschleunigt den Blutstrom. Im Liegen fließt das Blut fast von allein in die richtige Richtung – am besten, wenn die Beine höher liegen als das Herz. Tun Sie was für Ihre Beine

  • Nutzen Sie jede Gelegenheit zum Laufen, nehmen Sie Treppe statt Fahrstuhl, steigen Sie eine Station früher aus Bahn oder Bus aus, usw.
  • Regelmäßige Bewegung ist sinnvoll. Sportarten wie Schwimmen, Jogging, Venen-Walking, Spaziergänge und Radfahren sind gut für die Venen. Kraftsportarten und Sportarten, bei denen die Beanspruchung abrupt und kurzfristig ist – wie bei z. B. Tennis oder Squash – sind eher nicht so günstig.
  • Tragen Sie möglichst flache Schuhe. Nur dann arbeitet die Wadenmuskulatur – bei hohen Absätzen bewegt sie sich kaum.
  • Sitzen Sie „venenfreundlich“, die Füße flach auf dem Boden. Beine nicht übereinanderschlagen, das behindert den Blutfluss.
  • Duschen Sie Ihre Beine täglich kalt, das stärkt die Venenwände, verengt sie, was den Blutfluss fördert.
  • Hitze meiden: Hitze und Sonne weiten die Venen (verlangsamt den Blutfluss). Am Abend nach warmen Tagen die Beine kalt abduschen.

Gewicht und Ernährung

  • Jedes Pfund weniger entlastet das Venensystem: Man wird beweglicher, das Blut fließt schneller.
  • Wichtig ist ballaststoffreiche, verdauungsfördernde Ernährung mit viel Obst und Gemüse. Verstopfung belastet das Venensystem.
  • Mindestens 2 Liter kalorienfreie Flüssigkeit am Tag trinken: Mineralwasser, Kräutertee usw. Alkohol schadet, da er die Gefäße weitet und so den Blutfluss verlangsamt.

Wie kann man Krampfadern vorbeugen?

Bei der Entstehung von Krampfadern spielt die Veranlagung eine große Rolle. Viel Bewegung und eine gesunde Ernährung (Übergewicht vermeiden) sind aber immer zu empfehlen. Das Tragen von leichten Kompressionsstrümpfen (oder speziellen Reisestrümpfen z. B. auf Flugreisen oder langen Autofahrten) kann Beschwerden lindern.

FAQ – Nachsorge

Krampfaderoperation können problemlos in Lokalanästhesie operiert werden. Das schont das Herz-Kreislauf-System, sodass der Eingriff auch bei älteren Patienten möglich ist. Auf Wunsch oder wenn medizinisch notwendig, kann die OP auch unter Vollnarkose durchgeführt werden. Die Narkose (Betäubung) hält je nach Betäubungsmittel ca. 2 – 6 Stunden an.

Die Dauer des Aufenthaltes in der Klinik nach einer Krampfaderoperation ist abhängig vom Befund, d. h. ob ambulant oder stationär operiert wird. Nach ambulanten Eingriffen können die Patienten die Klinik am selben Tag verlassen, auf Wunsch ist eine Übernachtung in der Klinik (Link zu Kostenübernahme) möglich. Bei größeren Eingriffen kann der stationäre Aufenthalt einige Tage andauern. Der stationäre Aufenthalt kann sich verlängern, wenn beide Beine operiert werden oder z. B. bei einer Ulcusbehandlung, Lipödembehandlung oder Thrombosen.

Im Zug nach Möglichkeit die Füße hochlegen und jede Stunde auf- und abgehen. Im PKW stündlich eine kurze Pause einlegen und zügig ca. 10 – 15 Minuten gehen. Bei zukünftigen langen Reisen, insbesondere bei Flug- und Busreisen, empfehlen wir das Tragen von Kompressionsstrümpfen.

Falls Sie mit Kompressionsverbänden entlassen werden, sollten Sie sie zwei Tage lang Tag und Nacht tragen (fragen Sie bitte Ihren behandelnden Arzt). Anschließend können Sie Kompressionsstrümpfe tragen.

Kompressionsstrümpfe tragen Sie bitte so lange wie vom Arzt empfohlen, jedoch nur tagsüber. Bei guter Passform und Bedarf (hygienische Gründe) besteht die Möglichkeit, ein zweites Paar Strümpfe nachzubestellen. Verwenden Sie hierzu die Nachbestellkarte, die Ihren Kompressionsstrümpfen beigefügt ist oder rufen Sie uns an.

Ab dem 2. Tag nach der letzten Phlebektomie dürfen Sie täglich duschen. Die vorhandenen Klammerpflaster werden erst nach Empfehlung der Operateure entfernt und können beim Duschen belassen werden.

Zwei Wochen nach der Entlassung können Sie mit sportlichen Aktivitäten langsam wieder beginnen. Ihre Beine bzw. Wunden sollten beim Sport nicht schmerzen. Krampfaderpatienten sollen viel laufen – Wandern und Walken sind hier zu nennen. Sie dürfen nach der Krampfaderoperation alles machen, was Ihnen keine Schmerzen verursacht. Joggen und Fahrradfahren sind meist nach ca. 2 Wochen möglich, Schwimmen dürfen Sie nach 2 Wochen wieder – auch im Warmbad.

Nach ca. 3 – 4 Wochen können Sie wieder schwimmen. Das Wasser sollte eine Temperatur von 32 Grad nicht überschreiten. Im Thermalbad viel bewegen und schwimmen. Abschließend kalt duschen.

Wenn die Blutergüsse abgeklungen sind (in der Regel nach 3 – 4 Wochen) können Sie wieder saunieren. Nicht übertreiben. Legen Sie die Beine flach auf die Saunabank. Abschließend ausgiebige kalte Dusche.

Das hängt von dem Eingriff und dem Beruf: Nach einer Lasertherapie z. B. ist Arbeiten bereits 2 – 3 Tage nach dem Eingriff möglich. Sie werden von uns für eine Woche nach der Entlassung (nach Phlebektomie für drei Tage) krankgeschrieben. Bei körperlich anstrengenden oder überwiegend stehenden Tätigkeiten dauert es meist 2 Wochen, bis man wieder arbeiten kann. Hier kann der Hausarzt die Arbeitsunfähigkeit verlängern.

a) Intensives Bewegen in der ersten Woche – und möglichst auch im gesamten ersten Monat nach der Operation – sollten Sie 4 x täglich 20 Minuten zügig gehen. Auf Dauer empfiehlt sich ein tägliches Bewegungsprogramm von 20 bis 30 Minuten.

b) Insbesondere in der ersten Woche nach der Entlassung sollte langes Sitzen und Stehen unbedingt vermieden werden (mehr als 2 Stunden).

c) Bei Auftreten von stärkeren Schmerzen, stärkerem Bluterguss oder Entwicklung einer oberflächlichen Venenentzündung sollte ggf. erneut Heparin gespritzt werden. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder mit Ihrem behandelnden Arzt.

Bei Vorbelastung z. B. bestehendem Varizenleiden auch in geringer Ausprägung, bei Zustand nach Varizenoperation oder Varizenverödung sowie bei Schwellneigung wird zur Prophylaxe das Tragen einer Schwangerschaftskompressionsstrumpfhose von Beginn der Schwangerschaft an empfohlen.

In der Regel bleibt die Nachbehandlung in der Hand des einweisenden Arztes, wie dem Phlebologen, Dermatologen oder auch des Hausarztes. Selbstverständlich kann sich jeder Patient zur Kontrolle und zum Fädenziehen wieder in der Venenklinik vorstellen. Grundsätzlich ist zu empfehlen, sich ca. 4 – 6 Monaten nach der Krampfaderoperation die Klinik zu einer Nachuntersuchung aufzusuchen.

Die Funktion des Venensystems wird erneut überprüft. Dabei können unter anderem folgende Verfahren zum Einsatz kommen: – Phlebektomie – Schaumverödung – Laser-Behandlung

Behandlungsmethoden

Bitte bringen Sie Ihre Kompressionsstrümpfe und ggf. Kompressionsbinden mit.

Spezialisierte Venenzentren erreichen bei der Neubildung von Krampfadern niedrige Quoten, die unter fünf Prozent liegen. Es bestehen also beste Aussichten, dass einmal operierte Krampfadern nicht wiederkommen. Eine häufige Ursache scheinbar neu aufgetretener Krampfadern ist unter anderem eine unvollständige Entfernung der Krampfader bei der ersten Krampfaderoperation. Darum ist zu empfehlen, Krampfadern nur von Gefäßspezialisten in Venenzentren operieren zu lassen, die viele Tausend Operationen im Jahr durchführen.

Die oberflächlichen Venen transportieren etwas 10 Prozent des Blutes aus dem Bein zurück. 90 Prozent fließen über die tiefen Venen zurück. Wenn die oberflächlichen Venen zu Krampfadern verändert sind, haben diese aber überhaupt keine Transportfunktion mehr. Nach der Krampfaderoperation sind die tiefen Venen problemlos in der Lage, das gesamte Blut aus dem Bein zum Herzen zurückzubefördern.